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Dokumentarfilm über Santal-Schriftsteller

Von: Martin Kämpchen
09.11.2013 News

Santali kennt ursprünglich keine Schrift, die Sprache wurde lange nur mündlich überliefert. Später sind dem Santali mehrere Schriften "übergestülpt" worden: das Devanagri (in dem Hindi und Sanskrit geschrieben wird), die bengalische und die lateinische Schrift, in der auch Englisch und Deutsch geschrieben wird. Seitdem werden Lieder und Erzählungen und sogar schon Romane in Santali verfasst und veröffentlicht. Dennoch ist die geschriebene Santali-Literatur noch jung und muss gefördert werden.

Erstmalig wurde ein Film über das Leben der ersten Generation von Santal-Schriftstellern gedreht. Boro Baski, Leiter der Rolf-Schoembs-Schule, begleitete das Filmteam in West-Bengalen und Jharkhand und wirkte als Interviewer mit. Die vier schon hoch betagten Schriftsteller waren Shovanath Hansda aus East Singbhum, Orissa; Thakur Prasad Murmu aus Loyadi village, Jharkhand; Dhirendranath Baskey aus Bhimpur, West Bengal und Bhaiya Hansda aus Dumka, Jharkhand. Sie haben Prosa und Lieder geschrieben sowie sich als Historiker und Übersetzer beteiligt. Einer von ihnen, Shovanath Hansda, erhielt 2010 den Preis für Übersetzung von der indischen Literaturakademie (Sahitya Akademy) in New Delhi. Die Sahitya Akademie hat auch den Film in Auftrag gegeben. Ende November beginnt die zweite Phase der Dreharbeiten.