Aktuell

Nachrichten aus den Dörfern, April 2021

Von: Boro Baski
11.05.2021 News

Zeichenarbeiten am 'Children's Day'

Der Monat April 2021 wird als Monat großer Tragik in der indischen Corona-Pandemie in Erinnerung bleiben. Die zweite Corona-Welle hat Tausende von Menschenleben in Städten, Ortschaften und Dörfern gefordert.

Unsere Dörfer Ghosaldanga und Bishnubati, die bei der ersten Welle im letzten Jahr nicht betroffen waren, konnten dieses Mal nicht entkommen. Boro Baski, einer der Mitarbeiter der Organisation, infizierte sich in der zweiten Woche des Monats mit Corona  Er wurde jedoch nicht während seines Aufenthalts im Dorf infiziert, sondern während des Aufenthalts bei seiner Familie in Bandel, einer Kleinstadt in der Nähe von Kolkata. Nach dem Nachweis des Virus wurde er sofort in einem Regierungskrankenhaus in der Nähe von Kolkata aufgenommen. Nach zwölftägiger Behandlung wurde er entlassen und befindet sich derzeit in Bandel in Erholung und häuslicher Isolation.

Außer Boro wurde bisher bei niemandem aus den Dörfern Corona festgestellt, obwohl die Dorfbewohner von Ghosaldanga und Bishnubati, wie viele Menschen aus den umliegenden Dörfern auch, unter leichtem Fieber, Husten und Kopfschmerzen leiden. Alle haben sich nach der Einnahme von normalen Medikamenten erholt.

Angesichts der Intensität des Corona-Virus in den Dörfern musste die Organisation einige Aktivitäten aus Sicherheitsgründen aussetzen.

Die Aktivitäten im einzelnen:
a) Ghosaldanga-Zentrum:  Die morgendlichen und abendlichen „Coaching centres“ in Ghosaldanga haben ihren Unterricht fortgesetzt. Da die meisten Lehrer und Schüler aus demselben Dorf kamen und sich dort ohnehin treffen, beschlossen die Lehrer, den Unterricht gemäß den Corona-Richtlinien fortzusetzen. Durch die Schließung der Schulen für mehr als ein Jahr sind die Schüler in ihrer Ausbildung stark beeinträchtigt.

Auch das Gesundheitszentrum des Dorfes wurde von den Gesundheitshelferinnen wie gewohnt weitergeführt, der Arzt besuchte das Zentrum einmal pro Woche.

b) Bishnubati Zentrum:  In Bishnubati setzten die „Coaching centres“ morgens und abends ihre Arbeit fort, auch das Museum der Santal-Kultur blieb weiter geöffnet. Paresh Saren, Seniorstudent und auf dem Campus des Museums wohnhaft, hat eine Schülergruppe gebildet und bringt ihnen die grundlegenden Anwendungen des Computers bei. Paresh hat ein Diplom in Computerwissenschaften.

         Computer-Schulung

Am 9. April wurde der jährliche „Children’s Day“ (Kindertag) auf dem Museumscampus gefeiert. Schüler und Lehrer aus Ghosaldanga, der RSV-Schule und den Abendschulen von Bautijol, Panchabanpur und Bandlodanga nahmen daran teil. Es wurden Ton- und Zeichenarbeiten sowie ein kleines Kulturprogramm für die Schülerinnen und Schüler organisiert. Wegen der Corona-Beschränkungen wurden die Dorfbewohner zu diesem halbtägigen Nachmittagsprogramm nicht eingeladen.

                                     Tonarbeiten am Childre's Day

c) RSV-Grundschule:  Die Lehrer der RSV-Schule haben in den ersten beiden Wochen des Monats den Unterricht in den Dörfern der Schüler fortgesetzt.  Aber als die Nachrichten über positive Corona-Fälle aus der Stadt Bolpur und den Nachbardörfern kamen, wurde der Unterricht ausgesetzt. Die Lehrer kamen jedoch in die Schule, um in den Gärten zu arbeiten.

Unter der Leitung von Sanyasi Lohar arbeiteten die Lehrer auch an einem Projekt zur Herstellung von Fibeln für die Kinder. Jeder Lehrer hatte sich ein bestimmtes Thema ausgesucht, an dem er arbeiten wollte.

Wie im letzten Jahr bereiteten die Lehrer auch in diesem Jahr mehrere Portionen Pickles aus den Mangos vor, die durch Sturm und Regen auf den Boden gefallen waren.

               Mango-Pickles aus dem Obstgarten

d) Hostel und landwirtschaftliche Aktivitäten:  Der Nachhilfeunterricht für die Schüler der High School wurde für zwei Wochen fortgesetzt. Das Hostel, in dem zehn Jungen und Mädchen untergebracht waren, musste wegen Corona geschlossen werden.

Pintu Ghosh, der Leiter des Wohnheims und der landwirtschaftlichen Aktivitäten, besuchte jedoch weiterhin den Campus und kümmerte sich um Gemüsegarten, Enten, Fischerei, Bienen und Vermicompost-Gruben.

Während der Schließung des Wohnheims sind alle Mitarbeiter der RSV-Schule nach einem Dienstplan abwechselnd für die Pflege des Gartens und für die Bewachung des Geländes zuständig.

e) Bio-Obst- und Gemüsegarten:  Neben der guten Gemüseproduktion ist auch die Mango-Produktion in diesem Jahr sehr gut ausgefallen.

f) Kick for Help:  Das Fußballtraining für Jungen und Mädchen wurde wie gewohnt fortgesetzt. Diesen Monat gab es keine wichtigen Spiele.

 

          Fußballtraining läuft weiter


  Boro Baski, 9. Mai, 2021