Aktuell

Nachrichten aus den Dörfern, Oktober 2020

Von: Boro Baski
11.11.2020 News

Coaching-Zentren für Primar- und Sekundarschulen:
Die fünf abendlichen Coaching-Zentren für die Grundschule und zwei Coaching-Zentren für die Oberschule (High school) in Ghosaldanga, Bishnubati, Bandlodanga, Bautijol und Panchabanpur konnten in diesem Monat ihren Unterricht weiterhin durchführen. Wegen des Hindu-Festes Durga-Puja wurden die Bildungsaktivitäten aber zehn Tage lang unterbrochen. Neben dem Unterricht gab es regelmäßig Aktivitäten wie Musik, Gartenarbeit, Campus-Reinigung und Sport.

RSV-Grundschule:
Die RSV-Schule hat ihren Unterricht wieder aufgenommen, jeden Tag  mit abwechselnd nur einer Klasse. Schülerinnen und Schüler wurden mit Lebensmitteln aus Reis, Hülsenfrüchten, Kartoffeln, Gemüse sowie Sojabohnen regelmäßig versorgt. Abwechselnd wurden auch Ei, Fisch und Huhn serviert.

Normaler und vollwertiger Unterricht war aufgrund staatlicher Beschränkungen wegen Covid-19 immer noch nicht möglich, aber den Schülern wurden sorgfältig ausgearbeitete pädagogische Anleitungen zur Verfügung gestellt. Sanyasi Lohar, der für die RSV-Schule zuständige Lehrer, leitete für alle Lehrer der Organisation eine eintägige Fortbildung (Orientierungsprogramm) zur Unterrichtsmethode.

Hostel:
Die Wohnheime sind immer noch geschlossen, zur Zeit wohnen dort nur die beiden Studenten, die sich auf ihre Prüfung (class-X board examination) vorbereiten. Die Schülerinnen und Schüler aus den umliegenden Dörfern kommen regelmäßig morgens für ihre Nachhilfestunden zum Hostel. Sie beteiligen sich auch an allen Aktivitäten, wie Reinigung des Campus und Pflege des Gartens, Fischteichs, des Vermikomposts und der Bienenzucht.

     Bienenzucht

Zusammen mit ihrem Lehrer Pintu Ghosh führten die Schülerinnen und Schüler auch zum ersten Mal die Mulchmethode für den Ingweranbau ein, die Annalena Wagner und Jahannes Ritz, zwei deutsche Freiwillige, während ihres fünfmonatigen Aufenthalts hier ausprobierten und unterrichteten. Die Ingwerpflanzen sind sehr gesund gewachsen, und sie alle sind sehr zufrieden mit der Entwicklung.

     Ingwer- und Kurkuma-Anbau

Da der Winter langsam einsetzt, sind Schüler und Lehrer damit beschäftigt, ihre jeweiligen Parzellen für den Anbau von Gemüse und Blumengärten vorzubereiten. Im Sommer werden wegen der Hitze und Wasserknappheit nur wenig und ausgewähltes Gemüse angebaut.

Bio-orchard:
Nach der guten Ernte von Guave, Zitrone und Papaya war auch die Reisernte in diesem Jahr sehr gut. Die Organisationen von Ghosaldanga und Bishnubati besitzen etwa vier Hektar Land, von denen der größte Teil des Bedarfs an Reis für die Studenten des Wohnheims gedeckt wird. Monotosh Das in Ghosaldanga und Bimol Baski in Bishnubati bauten den Reis in zwei Dörfern an. Die Reisernte hat gerade erst begonnen. Nach der Reisernte werden Senf, Kartoffeln, Tomaten und Zwiebeln auf der Parzelle angepflanzt.

       Reisernte

Kick for Help:
Das Fussballtraining für Jungen und Mädchen geht wie gewohnt weiter. Da die Hitze des Sommers nun vorbei ist, trainieren alle Jungen und Mädchen mit voller Begeisterung Fussball. Jetzt ist auch die Saison der Fussballturniere in den umliegenden Dörfern. Im Oktober haben beide Mannschaften an drei Turnieren teilgenommen. Die Mädchenmannschaft belegte einmal den zweiten Platz, die Jungenmannschaft wurde in allen drei Turnieren Meister.

Allgemeine Informationen:
'Dasae' ist eines der wichtigen Feste der Santals. Jedes Jahr während des größten hinduistischen Festes 'Durga puja' feiern die Santals dieses Fest, bei dem Santal-Männer unter der Leitung eines Gurus (cultural leader) aus ihren Dörfern ausziehen und in den Familien anderer Dörfer singen und tanzen, um nach ihren verloren gegangenen Gefährten Ausschau zu halten. Sie singen traditionelle Trauerlieder, und jede Familie gibt ihnen Reis, Gemüse und manchmal 'ranu', die Kräutermedizin zur Herstellung von Reiswein.

Meistens nehmen am Dasae-Fest ein paar Jugendliche und ältere Menschen teil. In diesem Jahr beteiligten sich auch die 'Junior leaders' der Dörfer mit großer Begeisterung am Dasae-Tanzfestival, das sowohl für die jungen Generationen als auch für die Dorfältesten eine große Inspiration für die Erhaltung der Santal-Kultur und -Tradition darstellt.

 

Die Tanzgruppe von Ghosaldanga unter der Leitung von Ramjit Mardi, Anil Hembrom, Lakhiram Tudu und anderen zog durch fünf verschiedene Dörfer der Gegend und trat in mehr als 400 Familien auf. Die Tanzgruppe aus Bishnubati tat dies ebenfalls.

Im Oktober fand eine Sitzung des Finanzausschusses statt, bei der die von der indischen Regierung neu eingeführte Regelung zum FCRA (Foreign Contribution Registration Act = Gesetz zur Registrierung ausländischer Gelder) auf der Tagesordnung stand.

Boro Baski hielt einen Webinar-Vortrag über die Entstehung des Museums für Santal-Kultur in Bishnubati. Der Vortrag wurde von der ‚Paschimbanga Sangharalaya Samity‘, Kalkutta, organisiert. Das leitende Mitglied der Organisation hatte auch eine Zoom-Konferenz mit der in Delhi ansässigen Organisation 'ImmerseGo' über das Umweltmodul durch Kunst & indigene Weisheit.