Celebration of 25 years of the Ghosaldanga Adivasi Seva Sangha
Am ersten Tag, also am 11. Februar, wurde auf dem RSV Campus von Ghosaldanga und Bishnubati gefeiert. Schwerpunkt morgens war ein Workshop in den Sprachen Santali und Bengali, der sich vor allem an die Dorfbevölkerung selbst richtete. Für internationale Gäste wurden die Beiträge kurz in Englisch zusammengefasst. Die Manuskripte einiger Beiträge sind über die folgenden Links einsehbar.
Unter dem Motto "To the Tune of Rabindranath" gab zunächst Sona Murmu aus Ghosaldanga einen historischen Abriss der Entwicklungsarbeit, Boro Baski aus Bishnubati bewertete kritisch Ideen und Methoden dieser Arbeit, danach diskutierte Fr. Solomon SJ aus Dumka/Jharkhand über "Development through culture" und hob Aspekte der Kultur und die Bedeutung der Beziehungen bei der Dorfarbeit hervor. Dr.Dominik Mardi aus New-Dehli entwickelte seine Gedanken zum Thema "Santal Society and Human Rights", abschließend leitete Gokul Hansda eine Podiumsdiskussion über künftige Entwicklungsoptionen ("Vision of the future").
Vor und nach dem Workshop war Gelegenheit, auf dem RSV-Schulgelände Ausstellungen über das Leben und Arbeiten in Dörfern und Schule zu besichtigen, auch künstlerische und kunsthandwerkliche Arbeiten. Eindrucksvoll war, mit welcher Begeisterung die Hostel-Kinder mit einfachen, aber anschaulichen Mittelnnaturwissenschaftliche Experimente vorführten.
Die Abendveranstaltung im Festzelt auf dem Schulgelände zeigte eine erstaunliche Leistung und Kreativität von Schulgruppen. Lieder, Tänze wurden aufgeführt, es gab sogar eine athletisch-gymnastische Vorführung der Hostel-Mädchen. Einzelne Lieder und Aufführungen hatten Volunteers aus Frankfurt und Heilbronn mit den Kindern eingeübt. Gesang-, Spiel- und Tanzgruppen führten alte "Santal folk dances" auf. Zum Schluss der Feier wurde die Dorfbevölkerung zum Abendessen eingeladen.
Schwerpunkt des Festprogramms am zweiten Tag, dem 12. Februar, war ein Seminar in Räumen der Visva-Bharati in Santiniketan. Das Seminar (in englischer Sprache) richtete sich insbesondere an die akademische Gemeinschaft dieser Universität, aber auch an die interessierte Öffentlichkeit. Die Referenten haben ihre Manuskripte hier zur Veröffentlichung freigegeben (siehe letztes Bild, nachfolgende Links).
Unter dem Leitthema "Inspired by Rabindranath Tagore: Twenty-five years of Rural Development in two Santal Villages" sprachen vier Referenten zu fogenden Themen:
Dr. Kathleen O'Connell, Toronto: Rabindranath Tagore's Rural Reconstruction: Achievements and Failure
Prof. Kumkum Bhattacharya, Visva-Bharati: Torchbearers of Rabindranath's ideas?
Boro Baski, M.SW., Bishnubati: Ideas and method of work at Ghosaldanga and Bishnubati - A Viewpoint
Dr. Martin Kämpchen, Santiniketan: Ghosaldanga Adibasi Sangha - Did it make a difference?
Die Podiumsdiskussion unter Leitung von Ranjit Bhattachariya stellte als Ergebnis heraus, dass Ghosaldanga und Bishnubati als gelungene Beispiele von Tagores ganzheitlichem Ansatz seiner "Rural Construction" betrachtet werden können. Die lebhafte Diskussion mit dem Publikum beschäftigte sich vor allem damit, was man tun könne, um Erfolge und Erfahrungen auf weitere Dörfer, und dabei nicht nur auf Santaldörfer, zügig zu übertragen.
Das Fest schloss am Abend mit einem Kulturprogramm im Gitanjali Auditorium, Santiniketan. Neben Dorfbewohnern und internationalen Gästen waren auch die Bürger von Santiniketan eingeladen. Für die Bewohner der etwa 10 km entfernt liegenden Dörfer Ghosaldanga und Bishnubati war ein Bustransfer eingerichtet. Gokul Hansda und Boro Baski moderierten das Programm, in dem Santalgruppen Lieder und Tänze vorführten, zwei Baul-Sänger, einer davon Rathin Kisku, die Zuschauer begeisterten, und als "special international guest" hatte Ludwig Pesch aus Amsterdam einen Auftritt mit einem Musikbeitrag auf seiner südindischen Flöte.
Dieser gelungene Festabend hat, wie auch die Veranstaltungen des Festprogramms insgesamt, maßgeblich dazu beigetragen, den Geist der Dorfentwicklung in Ghosaldanga und Bishnubati vertiefend bekannt zu machen sowie allgemeine Sympathie und neue Freundinnen und Freunde zu gewinnen.