Aktuell

Situationsbericht aus den Dörfern; Corona Video-Song

Von: Boro Baski, Ulrich Oser
13.05.2020 News

Mit einer E-Mail vom 06.05.2020, hier in deutscher Übersetzung, informierte uns Boro Baski über die aktuelle Situation in den Dörfern vor dem Hintergrund von Lockdown und Corona-Krise. Die Mail endet mit einem Link zu einem "Corona Video-Song" von Boro Baski.

Liebe Marianne und Freunde!

Diese Nachricht soll euch darüber informieren, dass es unseren Dorfbewohnern gut geht. Da für die meisten Dorfbewohner der Lebensunterhalt von der Landwirtschaft abhängt, mussten sie nicht für Lohnarbeit in die Stadt gehen. Nur eine begrenzte Anzahl von Männern und Frauen, die nach Bolpur gehen und im Bausektor arbeiten, mussten wegen der Sperrbeschränkungen ihre Arbeit für einige Wochen einstellen, aber jetzt können auch sie wieder zur Arbeit gehen. Unser Distrikt Birbhum ist als grüne Zone ausgewiesen, in der noch kein bestätigter Fall von Covid-19 gefunden wurde. Daher wurden einige Aktivitäten, einschließlich Landwirtschaft und Bauwesen, von der staatlichen Verwaltung genehmigt.

Der Reis auf den Feldern ist reif zur Ernte, und viele Dorfbewohner beginnen mit den Erntearbeiten. Bewohner, die kein Land besitzen, können als Lohnarbeiter auf den Feldern anderer arbeiten.

Einige Aktivitäten unserer Organisation werden ebenfalls schrittweise wieder aufgenommen, wobei die persönlichen Abstände untereinander aufrechterhalten werden müssen. In die RSV-Schule kommen die Lehrer in regelmäßigen Zeitabständen, um über ihre Unterrichtspläne zu diskutieren, neue Unterrichtsmaterialien zu erstellen und sich um den Campus zu kümmern. Sanyasi erzählte mir, dass sie auch die Schüler der Klassen III und IV weiterhin betreuen, indem sie diese in ihren jeweiligen Familien besuchen und ihnen Hinweise und Aufzeichnungen verteilen.

RSV verteilte auch Lebensmittel wie Reis, Hülsenfrüchte und Kartoffeln an die Eltern von Schülerinnen und Schülern, die zur Zeit in Not sind, weil ihre Eltern nicht zur Arbeit gehen können. Sona Murmu, Pintu Ghosh, das Küchenpersonal und die Nachtwächter kommen routinemäßig nach RSV - nach einem selbst festgelegten Plan.

Wie euch vielleicht schon bekannt, ist Monotoshs Mutter vor zwei Wochen verstorben, so dass er in letzter Zeit nicht regelmäßig zum RSV-Campus kommen konnte. Pintu kümmert sich mit einem seiner Schüler um den Garten. Sie haben während der Zeit der Ausgangssperre viel Gemüse angebaut.

GBAT verteilt selbstgenähte Masken an die Dorfbewohner. Drei Frauen aus Bishnubati und Ghosaldanga stellen diese Masken in ihren eigenen Häusern her. Das ursprüngliche Ziel war, 447 Stück herzustellen. Bimol Baski und Sona Murmu kümmern sich um die Herstellung und die Verteilung der Masken.

Anbei sende ich einige Fotos über die Aktivitäten in den Dörfern, außerdem auch einen Link zu meinem Lied, das den Adivasi-Menschen gewidmet ist, die in den verschiedenen Städten gestrandet sind, und ihrem Kampf, in ihre Heimat zurückzukehren.

Mit freundlichen Grüßen
Boro