Januar-News aus den Dörfern
Die pharmazeutische Firma Merck in Darmstadt hat eine besondere Beziehung zu Rabindranath Tagore. Der Großvater des derzeitigen Firmenchefs, Jon Baumhauer, war Kurt Wolff, der der Verleger der deutschen Übersetzungen von Rabindranath Tagore gewesen ist. Zwischen 1914 und 1925 erschienen Tagores Werke in einer Gesamtauflage von über einer Million. Kurt Wolff hatte Elisabeth Merck geheiratet, die auch ein Buch Tagores übersetzte, nämlich das Theaterstück "Chitra".
Um die Beziehung zu Tagore aufzufrischen, besuchte Jon Baumhauer mit einer Delegation aus Darmstadt und von Merck India Kalkutta, Santiniketan und unsere Schule Rolf Schoembs Vidyashram (RSV). Im Goethe Institut Kalkutta hielt Martin Kämpchen einen Vortrag über "Kurt Wolff, der deutsche Verleger von Rabindranath Tagore". Auch Jon Baumhauer und Karl-Ludwig Kley sprachen bei dieser Gelegenheit. Sie kündigten die Gründung eines "Merck Tagore Preises" an, dessen erster Träger Martin Kämpchen ist.
In Santiniketan gab die Merck-Delegation einen Dinner-Empfang, an dem der Rektor der Visva-Bharati Universität und viele Professoren und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens teilnahmen.
Am 20. Januar kamen die Besucher aus Darmstadt und Bombay zur RSV-Schule. Dort fand ein Programm mit Santal-Tänzen, einer Ausstellung von Kinder-Bildern und einer Photo-Ausstellung statt. Jon Baumhauer hielt eine Ansprache und vergab 11 Jahresstipendien an unsere Studentinnen und Studenten aus der 11. und 12. Klasse. Zuletzt besuchten die Gäste das Museum of Santal Culture in Bishnubati. Von unseren Dörfern fuhren sie direkt zum Flughafen und kehrten nach Deutschland zurück.