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Gruppe aus den Dörfern besucht Martin Kämpchen in Shimla

Von: Martin Kämpchen
20.06.2017 News

Dorfgruppe vor dem Rashtrapati Niwas, Shimla

Eine Gruppe von 10 Personen - Lehrer von RSV und Studenten - fuhren am 5. Juni nach Shimla im Himalaya-Bundesstaat Himachal Pradesh. Die Fahrt von Santiniketan nach Shimla, per Zug mit zweimaligem Umsteigen, dauerte zwei Tage und zwei Nächte.

In Shimla wohnt zur Zeit Martin Kämpchen als Stipendiat des Indian Institute of Advanced Study. Dieses Institut ist in dem historischen Gebäude (dem Rashtrapati Niwas) untergebracht, in dem bis zur Unabhängigkeit Indiens die britische Kolonialregierung ihre Sommerresidenz hatte. Die Dorfgruppe kam also in engsten Kontakt mit einem bedeutenden indischen Kulturerbe.

Es war ein großes Privileg, dass die Gruppe vor den Stipendiaten, zahlreichen Angestellten und Gästen des Instituts eine einstündige Vorführung von Santaltänzen und -liedern darbieten konnte. Die Veranstaltung war gut besucht. Die Gruppe führte Ramjit Mardi an, durch das Programm führte Martin Kämpchen.

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             Tanzprogramm im Indian Institute of Advanced Study

Von der Tanzveranstaltung hat Ankan Das ein Video aufgenommen. Hier ein Link zu dem Video auf YouTube.

Der Finanzmann (Accounts Officer) des Instituts Rakesh Singh zeigte der Gruppe persönlich das weitläufige Rashtrapati Niwas, angefangen von den Gemächern des britischen Vizekönigs bis zum hauseigenen Gefängnis.

Shimla liegt 2300 Meter hoch, besitzt also eine Fauna und Flora, die sehr verschieden ist von Santiniketan und den Santaldörfern. Zwei Tage lang führte Martin Kämpchen die Gruppe durch zwei verschiedene Wälder von Nadelbäumen. Ein Wald war ein unberührter Urwald. Ein Freund der Santalsdörfer, Dr. Joachim Schmerbeck und seine Frau Maria, kam zu Besuch und erklärte der Gruppe die Eigenarten der Himalaya-Wälder und ihre Erhaltung. Joachim ist deutscher Forstwissenschaftler, war zuletzt 2011 in Ghosaldanga und arbeitet zur Zeit über die GIZ als Berater für die Stadt Shimla.

Zwei Tage lang erkundete die Gruppe die historische Stadt Shimla, am zweiten Tag allein, ohne Führung. Sie besuchte drei Tempel, alle auf Erhöhungen und Hügeln gelegen. Die Flachländer mußten sich gehörig anstrengen, um die Hügel zu erklimmen und außerdem den Horden von Affen auszuweichen.
An einem verregneten Vormittag schrieben und komponierten die Santals eine Anzahl von Santallieder über Shimla.

Am letzten Tag gab es ein Abschiedsessen in einem kleinen Hotel, das abgerundet wurde mit einem spontanen Fusion-Konzert. Ein bekannter Tabla-Spieler, Samir Chatterjee, ein Freund von Martin Kämpchen, war anwesend und spielte mit der Santal-Gruppe zusammen.

Am 13. Juni machte sich die Gruppe wieder auf den Weg zurück in die Heimat.
Dank dem Indian Institute of Advanced Study, das freie Unterkunft gewährte. Dank den beiden bengalischen Kunst-Studenten Ramesh Sampui und Ankan Das, die die Gruppe vom ersten bis zum letzten Tag begleiteten und für die sprachliche Kommunikation sorgten. Denn in Shimla spricht man nur Hindi.