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Zurück in den Dörfern: Volunteers leiten Erste-Hilfe-Kurs

Von: Hannah Beckmann
09.05.2017 News

Mittlerweile sind wir seit sechs Wochen wieder in Deutschland, doch die Erinnerungen, die wir aus den Dörfern mitgenommen haben, sind noch immer sehr präsent. Insgesamt hatten wir zweieinhalb Wochen, die wir mit unseren Freunden verbringen und natürlich auch zum Arbeiten nutzen konnten.

Doch zu Beginn stand die Arbeit erst einmal hinten an, da es die Zeit der Frühlingsfeste in den Dörfern war. Obwohl zwei von uns schon öfter in Indien waren, war diese Zeit für uns alle neu. Und so hatten wir drei die Chance, das alljährliche Baha Parab (Blumen-Fest) mitsamt seiner sorgfältigen Vorbereitung mitzuerleben. Hunderte Santals kamen auf dem Fußballplatz zwischen Ghosaldanga und Bishnubati zusammen, um gemeinsam zu feiern. Für die Kleinen wurden Wettkämpfe organisiert und verschiedenste Gruppen präsentierten ihre traditionellen Tänze, teilweise mit aufeinander gestapelten Vasen auf dem Kopf. Für den Abend wurde ein Kulturprogramm auf die Beine gestellt und danach konnte man, wer hätte es gedacht, wieder tanzen. Wir verbrachten einen unglaublichen Tag und sind froh für dieses Fest früher als geplant angereist zu sein.

                           

           Während praktischer Einheit - Ansprechen einer bewusstlosen Person

Als wenige Tage später dann auch das Holi-Fest der Hindus vorüber war, legten wir eine spontane Nachtschicht ein, um einen Workshop vorzubereiten, der einige Tage später stattfinden sollte. Von zu Hause hatten wir die Idee mitgebracht, die kurze Zeit zu nutzen, um einen Erste-Hilfe-Kurs für die Lehrkräfte der RSV Grundschule anzubieten. Mit Sanyasi, dem Schulleiter der RSV, entschieden wir aus dieser Idee einen Workshop über 3 Stunden zu machen. Als es dann soweit war, freuten wir uns, dass nicht nur viele Lehrkräfte, sondern auch die Gesundheitshelfer der einzelnen Dörfer teilnehmen wollten.

Wir begannen mit einem theoretischen Anteil, in dem es um das richtige Verhalten in unterschiedlichen Notfallsituationen (Ertrinken, Ersticken, Epileptischer Anfall, Schlangenbiss etc.) ging. In diesem Zusammenhang präsentierten wir auch die stabile Seitenlage und die Durchführung einer Herz-Druck-Massage. Wir waren so überrascht von der außergewöhnlichen Aufnahmefähigkeit der Teilnehmenden, dass wir fast die Pause vergessen hätten. Besonders spannend war für uns, zu hören, in welchen der angesprochenen Situationen in den Dörfern bisher immer anders gehandelt worden war. Nach einer kurzen Teepause mussten die Lehrer und Gesundheitshelfer dann selber Hand anlegen. Dem Rhythmus von "Stayin' Alive" (von den berüchtigten "Bee Gees") folgend übten sie eine korrekte Wiederbelebung. Für den Fall, dass der Patient noch atmet, natürlich auch die stabile Seitenlage.

Damit unsere Inhalte auf dem Weg vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis nicht verloren gehen konnten gaben wir jedem Teilnehmer ein Handout mit auf den Weg nach Hause. Wir freuten uns sehr über das starke Interesse der Teilnehmenden, aber auch Anderer, die uns auf den Workshop ansprachen und gerne ebenfalls ein Handout haben wollten.

Da zwei von uns Dreien bereits Erfahrungen in den unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern der Dorfarbeit haben, konnten wir unsere restlichen Tage mit Englischunterricht in der Abendschule in Ghosaldanga und der RSV füllen.

Gen Ende unserer Zeit organisierten wir für die Hostelmädchen und Hosteljungs einen Fahrradausflug in einen nahegelegenen Park. Wie immer brauchten wir eine Stunde länger als geplant, um dort anzukommen, doch wir kamen an und verbrachten eine tolle Zeit mit den Kindern.

So gingen unsere zweieinhalb Wochen wieder viel zu schnell vorbei und wir freuen uns schon auf unseren nächsten Besuch, wann immer der auch sein wird.

Judith, Markus und Hannah, 07.05.17, Hamburg