Aktuell

März-News aus den Dörfern

09.03.2011 News

Baha-Festival

Am 16. März feierten Ghosaldanga und Bishnubati das Santal-Frühlingsfest (Baha). Es findet jedes Jahr am dritten Tag vor dem Hindu-Frühlingsfest (Holi, Dol oder in Bengalen Basanta-Utsab genannt) statt. Aus dem weiten Umkreis kommen Santals zum Fußballplatz neben dem Dorf Ghosaldanga zusammen, um dieses Fest zu feiern und ihm beizuwohnen. 
Es beginnt am frühen Morgen mit einem Ritus des Santal-Priesters und einem festlichen Umzug. Alle Männer und Frauen tragen traditionelle Santal-Kleidung. Am späteren Vormittag beginnen die verschiedenen sportlichen Veranstaltungen, wie etwa Bogenschießen, Eierlauf, Wettrennen mit einem Topf auf dem Kopf balancierend usw. Am Nachmittag ist der Höhepunkt mit mehreren Tanzveranstaltungen. Tanz-Teams aus der weiteren Umgebung nehmen teil und zeigen ihre Kunst. Am späten Nachmittag werden Preise verteilt und Reden gehalten. Der diesjährige Chief Guest war Motilal Kisku (Deputy Director des Centre of Information & Culture, Kalkutta). 
Wie jedes Jahr wurde ein Ehrenpreis an eine Person vergeben, die sich besonders verdient um die Santal-Kultur gemacht hat. Dieses Jahr erhielt ihn P. Sebastian Thekkal SDV, ein Salesianer, der seit mehreren Jahrzehnten in West-Bengalen Schulen für Santals gegründet und geleitet hat; er wohnt in Joypur bei Suri. 
In diesem Jahr mußte das übliche Nachtprogramm (mit Theaterstücken und Liedern) ausfallen, weil es im Hinblick auf die bald stattfindenden Wahlen zum westbengalischen Landtag (Bidha Sabha) verboten war, Mikrophone zu benutzen.

Schulausflug nach Kalkutta
Vom 26. bis 28. März veranstalteten Ghosaldanga und Bishnubati einen Ausflug von Schülern und Schülerinnen nach Bandel und Kalkutta. Er wurde von Boro Baski organisiert und verantwortlich durchgeführt. Am 26.3. fuhren 24 Jungen und Mädchen im Zug nach Bandel, einer Stadt nördlich von Kalkutta und bekannt für ihre alte, von den Portugiesen erbaute Basilika. Der Besuch der Basilika, einer alten Moschee und eines historischen Gefängnisses waren besondere Erlebnisse für die Kinder. Sie übernachteten bei Boro Baski und seiner Frau Asha und ihren Nachbarn. Am 27.3. fuhr die Gruppe nach Kalkutta. Dort besuchte sie die Howrah-Brücke über den Hooghly (Ganges), den Hohen Gerichtshof, das Haus des Gouverneurs, die Radioanstalt, die Kutab Minar-Säule, das Indische Museum, das Victoria Memorial und zum Abschluß den Zoo. Rückkehr nach Bandel, wo sie übernachteten, um am 28.3. nach Santiniketan und in die Dörfer zurückzukehren. Für die meisten Kinder, die noch nie die große, ferne Stadt Kalkutta gesehen hatten, ist der Ausflug ein unvergessliches Erlebnis.

Hostel im Rolf Schoembs Vidyashram
Das Hostel (Internat) auf dem Campus des Rolf Schoembs Vidyashram hat 24 Schülerinnen und Schüler. Die Innenausstattung des Hostel wird zur Zeit verbessert. Alle Schüler und Schülerinnen erhalten eine Schaummatratze und einen kleinen Stahlkasten für ihre persönlichen Dinge wie Kleider, Schulbücher und Hefte. Ein Internatsleiter für die Schüler war schon vorher eingestellt worden. Seit März ist auch eine junge Frau für die Mädchen angestellt worden.

Boro Baski
schließt zur Zeit seine Dissertation für das Doktorat in Sozialarbeit ab. Er ist Doktorand an dem Social Work Department der Universität Visva-Bharati in Santiniketan. Er hat Urlaub von der Leitung des Rolf Schoembs Vidyashram genommen, um die Dissertation im Mai abgeben zu können.

Uttam Baski
Nach dem Weggang von Gokul Hansda im letzten Jahr war im Rolf Schoembs Vidyashram eine Lehrerstelle frei geworden. Von einem Komitee wurde Uttam Baski aus Bishnubati für diesen Posten ausgewählt. Er hat seine Arbeit schon begonnen, braucht aber noch eine gründliche Ausbildung als Lehrer.