Aktuell

Gruppe aus den Dörfern bereist Deutschland

Von: Martin Kämpchen
20.07.2015 News

Bei Udo-Keller-Stiftung Neversdorf (1)

Bei Udo-Keller-Stiftung Neversdorf (2)

Bei Udo-Keller-Stiftung Neversdorf (3)

Gespräch mit Freundeskreis in Frankfurt

Führung in Fa. Merck, Darmstadt

Besuch Mathildenhöhe, Darmstadt

Rundgang in Frankfurt

Besuch Tübingen mit Tim Weinert

In Aischbach-Schule, Tübingen

Erdbeerenernte bei Tübingen

Vom 30. Juni bis zum 13. Juli besuchte eine Gruppe von unseren Dorfbewohnern Deutschland. Dies waren Gokul Hansda, der Präsident des Ghosaldanga Bishnubati Adibasi Trust, Sona Murmu, der Leiter des Ghosaldanga Adibasi Seva Sangha, und Ramjit Mardi, der Leiter des Bishnubati Adibasi Marshal Sangha. Sie wurden eingeladen von der Udo Keller Stiftung (Neversdorf und Hamburg).

Schon im Jahr 2008 hatte die Udo Keller Stiftung drei Männer aus unseren Dörfern eingeladen, um in Neversdorf einen "Schülertag" zu gestalten. Das Echo darauf war so groß, dass die Stiftung ein zweites Mal der Sponsor einer Reise wurde.

Am 10. Juli nahmen Schüler aus dem nahe gelegenen Bad Segeberg auf dem Stiftungsgelände an dem interaktiven Programm der indischen Freunde teil. Sie führten die traditionellen Tänze der Santals auf, spielten die Trommeln und die Flöte und sangen ihre alten Lieder.

Martin Kämpchen, der die Gruppe während der zwei Wochen begleitete, führte durch das Programm und belebte es durch interkulturelle Aktionen. Zum Beispiel wurden die Schüler eingeladen, selbst auf der Trommel die komplexen Rhythmen der Santaltänze nachzuahmen und an den Tänzen teilzunehmen. Sie bekamen einen vielfältigen Einblick in das indische Dorfleben und in die Entwicklungsarbeit unter anderem durch eine Fotopräsentation. Durch die Nacherzählung des Santal-Schöpfungsmythos erhielten die Besucher einen Eindruck von dem mythischen Ursprung des Stammes und der Mentalität der Santals. Der Dorfkünstler Sanyasi Lohar hatte den Schöpfungsmythos auf einem langen Tuch als Bildergeschichte dargestellt.

Am Nachmittag hatte die Udo Keller Stiftung zu einem "Tag der Offenen Tür" eingeladen, um auf das zehnjährige Bestehen der Stiftung hinzuweisen. Rund zweihundert Menschen aus Neversdorf und Umgebung kamen, um sich über die Stiftung zu informieren. Eine Hauptattraktion war die Präsentation der Santalgruppe mit Tänzen und Liedern und der Beschreibung des dörflichen Lebens.

 

Bevor die drei Männer Neversdorf erreichten, unternahmen sie mit Martin Kämpchen eine Rundreise zu Mitgliedern des Freundeskreises Ghosaldanga und Bishnubati e.V. und zu wichtigen Spendern, um ihren Dank für die Unterstützung der Dorfarbeit auszudrücken und über die neuen Entwicklungen zu informieren.

Zu Beginn wohnten sie bei dem Vereinsmitglied Klaus Jork in Langen. Für den Vorstand und die Mitglieder des Freundeskreises fand am 2. Juli eine Gesprächsrunde in Frankfurt statt, gefolgt von einem interaktiven kulturellen Programm mit Tänzen, Liedern und Informationen für alle Freunde der Santals.

Nach einem Besuch bei der Firma Merck in Darmstadt und Besichtigungen in Darmstadt und Frankfurt, besuchte die Gruppe das Sonnenhaus in Beuron, das die Dorfarbeit seit vielen Jahren unterstützt. Das Treffen mit Martin Froeb und seinem Team war für beide Seiten besonders fruchtbar.

Die Reise ging weiter nach Tübingen, wo die Gruppe in der Grundschule Aischberg auftrat. Vereinsmitglied Erna Lutz, die den Besuch organisierte, zeigte der Gruppe Tübingen und veranstaltete ein Nachbarschaftstreffen.

In Baden-Baden wurden die Santals von der Schöck-Familienstiftung eingeladen, die unser Schülerheim für Jungen finanziert hat. Im Rebland außerhalb der Stadt fand eine öffentliche Veranstaltung statt und ein Austausch mit der Familie Schöck und deren Heim.

Die nächste Station war Göttingen. In dem Dorf Diemarden bei Göttingen wohnen Sharmishtha Dattagupta und Holger Bartels, die uns schon mehrmals besuchten und in diesem Jahr über einen Monat im Rolf Schoembs Vidyashram wohnten. In Diemarden fand für die Dorfbewohner und die Freunde unserer Dorfarbeit in Indien ein Zusammentreffen mit Kulturprogramm statt.

Der Abschluss der Tour war in Neversdorf bei unseren Sponsoren.

Die Reise hat die freundschaftlichen Beziehungen zwischen unseren Dorfbewohnern in Indien und unseren Vereinsmitgliedern, den ehemaligen Voluntären und anderen Freunden unserer Dorfarbeit neu belebt und gestärkt.

Eine der besonderen Merkmale unserer Reise war, dass an jeder Station mehrere Voluntäre und frühere Gäste unserer Dörfer und Freunde zu uns kamen. Oft handelte es sich um Freunde, die vor zwei Jahrzehnten bei uns waren und uns seitdem nicht gesehen hatten, zum Beispiel Traudi und Siegmar Wischgoll, Bernward und Anabell Konermann, Michael und Koanwo Zwingmann. Viele ehemalige Voluntäre (Tim Weinert, Clara Edinger, Hannah Beckmann, Judith Drexler, Jakob Dörr, Joschka Härdtner) kamen zu Besuch. Pushaun Choudhury, der uns vor zwei Jahrzehnten besuchte, kam aus London und begleitete uns einige Tage.