Wie alles begann ...

Sona Murmu in Ghosaldanga
Im Jahre 1984 lernte Martin Kämpchen in Ghosaldanga den Santaljungen Sona Murmu kennen, der gerade seine Schulausbildung abgeschlossen hatte. Es entstand eine Freundschaft und daraus ein gemeinsamer Weg zur Entwicklung des Dorfes.

Sona Murmu und Martin Kämpchen haben in Ghosaldanga nach und nach verschiedene Programme initiiert und umgesetzt: Nachhilfeunterricht und pädagogische Begleitung der Dorfkinder, außerdem jährliche Baumpflanz-Aktionen, eine Fischzucht, eine Weberei für Frauen.

Boro Baski in Bishnubati
Nach diesem Vorbild begann 1987 in Bishnubati  Boro Baski, der erste Junge seines Dorfes mit abgeschlossener Schulbildung, neben seinem College-Studium die  Entwicklungsarbeit in seinem Dorf.

Zur Förderung der Schulbildung der Santalkinder entstanden in den beiden Dörfern zwei Abendschulen, je eine für die Primär- und die Sekundarstufe, sowie zwei Kindergärten mit Essensausgabe.

Sona Murmu (links) und Boro Baski (rechts), Foto von 2016

Gründung der "Sanghas"
Um der Organisation der Dorfarbeit einen rechtlichen Rahmen zu geben, wurde 1989 der Ghosaldanga Adibasi Seva Sangha (GASS) gegründet, 1997 der Bishnubati Adibasi Marshal Sangha (BAMS). Zur Führung und finanziellen Absicherung der Entwicklungsaktivitäten wurde 2002 in Kolkata der "Ghosaldanga Bishnubati Adibasi Trust" (GBAT) ins Leben gerufen.

Rolf-Schoembs-Vidyashram
Ein Meilenstein für die Dorfentwicklung war 1996 die Gründung einer eigenständigen Santal-Grundschule, dem Rolf-Schoembs-Vidyashram (RSV), benannt nach dem verstorbenen deutschen Astrophysiker Rolf Schoembs, der Martin Kämpchen in seinem Testament eine beachtliche Summe für die Entwicklungsarbeit hinterlassen hatte.

Als Tagesschule mit mittäglichem Essensangebot soll diese auf die sprachlichen und soziokulturellen Gegebenheiten von Santalkindern eingehen, durch die sie in staatlichen Schulen benachteiligt sind.